Endlos erscheint der freie Fall und dabei habe ich noch nicht einmal die Hälfte der Strecke hinter mir. Ich liege auf einem Luftpolster und rase der Erde entgegen. Ein unbeschreibliches Gefühl und ein Hochgenuss.
Ab 13.000 ft (4.000 m) beobachte ich wie die Erde größer und größer wird. Häuser, Straßen, der Flugplatz unter mir, alles ist immer deutlicher zu erkennen. Ich lasse es einfach wirken ohne weiter darüber nachzudenken.
Als der Höhenmesser bei knapp 4.000 ft (1.200 m) ankommt winke ich mit beiden Armen ab. Dies signalisiert meinem Kameramann, dass ich gleich den Fallschirm öffnen werde, und er dies aus entsprechender Entfernung filmen kann. Mit gewohntem Griff ziehe ich den kleinen Hilfsfallschirm aus einer Tasche unter dem Fallschirmcontainer und leite den Öffnungsvorgang ein. Während sich mein Fallschirm langsam entfaltetet, winke ich Mark nach, der, den Blick zu mir gerichtet, weiter in die Tiefe fällt, um auch diesen Teil des Sprungs zu filmen. Nach einigen Sekunden zieht auch er den Fallschirm. Überglücklich öffne ich den Verschluss meiner Maske, nachdem ich den Fallschirm kontrolliert habe. Alles lief wie geplant, es gab keine Überraschungen und die Aufnahmen von Mark müssten grandios werden. Nun stelle ich auch den Schalter an meiner Sauerstoffflasche auf "Off".
Von nun an bis zum Boden ist es ein Sprung wie 3.999 zuvor, nur die Glückshormone sind wesentlich stärker vertreten. Ich suche die anderen bunten Fallschirme meiner Kollegen und sehe auch Mark. Wir fliegen noch ein bisschen nebeneinander her, bevor jeder seinen Landeanflug beginnt. Ich reihe mich hinter Mark ein, da er den schnellen Fallschirm hat. Nur wenige Meter von einander entfernt landen wir und beglückwünschen uns mit einem "High-Five". Es war wirklich kein Sprung wie jeder Andere. Zum Einen war es der höchste Absprung in meiner Karriere und zum Anderen ein Jubiläumssprung der ganz besonderen Art.
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