Sonntag, 14.Oktober 2000, 7.30 Uhr
Als ich die Augen aufschlug, sah ich aus meinem Panoramafenster blauen Himmel bis zum Horizont. Wenn das so bleiben sollte, dann wäre der Sprung gesichert.
Mit Chikara und Herrn Sonntag traf ich mich um 9.30 Uhr zur Ortsbesichtigung an der DSTY. Jetzt wurden auch die letzten Details besprochen. So langsam stieg auch die Aufregung. Würde alles wie geplant klappen?
Für die 15 Kilometer zum Chofu-Flughafen benötigten wir unglaubliche 2 _ Stunden! Endlose Schlangen von Autos, wo man hinsah. Trotz Schleichwegen standen wir immer wieder im Stau. Den geplanten Sprung um 13.00 Uhr schafften wir mit Sicherheit nicht mehr. Als wir nach Ankunft am Flughafen das Bodenteam an der DSTY anriefen, legten wir 13.45 Uhr als neuen Termin fest.
Chikara baute seine Kameraausrüstung zusammen, und ich bereitete mich ebenfalls auf den Sprung vor. Unser Pilot ist ein erfahrener Absetzpilot, der normalerweise an Wochenenden Fallschirmspringer in die Lüfte befördert. Er sprach zwar kein Englisch, aber die allgemeinen Zeichen fürs Absetzen von Fallschirmspringern verstand er gut.
Mit der Cessna 172 hoben wir um 13.35 Uhr bei leichten Ostwind ab. Der Flug bis zum Zielort war eine Mischung aus Aufregung und Genuss. Alle Zeichen standen auf "go", und die Vorfreude war unendlich. Der Blick aus der offenen Türe war nach allen Richtungen gleich, ein Häusermeer bis zum Horizont.
Über Funk bekam ich vom Boden mitgeteilt, dass alle bereits gespannt warten würden. Chikara filmte bereits während des ganzen Flugs. Nachdem wir den Winddrifter, ein Krepppapierstreifen, der zur Bestimmung des Absetzpunktes abgeworfen wird, beobachtet hatten, gab ich dem Pilot das Zeichen zum Anflug. Die letzten Windinformationen vom Boden flossen als Korrektur der Anflugrichtung von Nordost auf Ost ein.
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