Als ich nachmittags im Hotel war, rief ich George an. Nach vielen Emails redeten wir nun zum ersten mal miteinander. Leider hatte er an diesem Tag keine Zeit sich mit mir zu treffen, und so verabredeten wir uns für den nächsten Tag, der Tag des Australien-Sprungs. Müde vom langen Flug wurde es nicht sehr spät an diesem Abend.
Als ich am 18. Oktober 2000 morgens aus dem Fenster sah, machte sich Skepsis bei mir breit. Der Himmel war bereits mit Wolken eingetrübt, und in der Ferne sah es auch nicht besser aus. Trotz allem "think positiv" wurde das Wetter zunehmend schlechter.
George holte mich am Hotel ab. Aus all den Menschen, die da standen, war sofort klar, wer wohl der Fallschirmspringer ist. Entweder sind wir ein eigenes Volk, oder aber wir spüren eine Verbindung. Ich glaube, beides trifft zu. George ist ca. 40 Jahre alt und hat 7.000 Sprünge. Ein Freifallkameramann mit viel Erfahrung ist nie ein Fehler. Der Bursche war mir von Anfang an sympathisch. Wir fuhren zum Landegelände raus.
Leider zog das Wetter immer weiter zu, und auch die Vorhersage ließ wenig Hoffnung für diesen Tag aufkommen. Nach Besichtigung der Landewiese beschlossen wir die Hoffnung nicht aufzugeben, und blieben bis 15.00 Uhr auf Standby.
Ein bisschen Sightseeing und Einkaufen halfen dem Wettergott auch nicht viel. Eintretender Nieselregen bestätigte die Wettervorhersage, und so entschieden wir bereits um 14.00 Uhr, den Sprung auf den nächsten Tag zu verlegen. Zum Glück war der Sprung hier nicht im Rahmen einer Veranstaltung geplant, und wir waren so absolut flexibel und nicht vom Datum und der Uhrzeit abhängig.
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