Die hier simulierten Bedingungen entsprechen exakt der Wirklichkeit. Durch ständiges Schlucken und gleichmäßiges Atmen ist auch der ständige Druckausgleich kein Problem. Ein mit Gas gefüllter Ballon, der sich um das 5 -fache(!!!!) vergrößert und ein Wasserglas, das Bläschenbildung zeigt, beweisen die Echtheit der Bedingungen. Zurück auf 25.000 ft (über 7.600 m) werden wir aufgefordert, unsere Sauerstoffversorgung zu trennen und auf ungewöhnliche Symptome zu achten. Nach ca. einer Minuten spüre ich einen zunehmenden Druck auf meinem Kopf. Farben und Zeichen an der Wand kann ich meinem Empfinden nach noch klar erkennen. Als mein Sättigungsgrad an Sauerstoff auf 70% gefallen ist, werde ich aus Sicherheitsgründen gebeten, mich wieder an den Sauerstoff anzuschließen. Jetzt kommt das Erstaunliche. Mit den ersten Zügen Sauerstoff wird es plötzlich etwas heller und die Farbskala an der Wand wird deutlicher. Dies bedeutet, dass die schleichenden Verschlechterungen im Sehbereich fast nicht zu erkennen sind.
In 18.000 ft (fast 5.500 m) wird 10 Minuten später das Experiment noch mal wiederholt und auch hier stelle ich das gleiche Ergebnis fest. Nach insgesamt 90 Minuten ist der erste Teil der Druckkammerfahrt beendet. Direkt anschließend wird noch eine rapide Dekompression von 8.000 ft auf 22.000 ft in 1,5 Sekunden simuliert. Dies kann u.a. bei Verlust der Druckkabine im Cockpit eines Jet vorkommen. Mit einem lauten Knall, der beim Öffnen der Ventile für die Simulation des Druckverlustes entsteht, kündigt sich das Ereignis an. Innerhalb eines Sekundenbruchteils ist die Luft neblig, und ich bin nur noch am Ausatmen, um die Ausdehnung der Luft in meinem Körper entweichen zu lassen. Der Druckausgleich für meine Ohren läuft parallel und fast automatisch. Nachdem ich die Kammer verlassen habe, kann ich noch immer nicht glauben, was ich in den letzten 2 Stunden hier alles erlebt und gelernt habe.
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