300ER-WELTREKORD
Am Morgen des 9. Dezember machte die Basis noch einen Sprung, um den neuen Teamkollegen, die aus dem A-Team kamen, noch einen Probesprung zu gönnen, bevor die Jagd auf den Rekord mit 300 Springern eröffnet wurde. Jetzt wurde es wirklich ernst. Als alle 300 Leute vor dem Hangar zum ersten kompletten Briefing der Großformation antraten und die vorgesehen Griffe in ihren Positionen nahmen, wurde erstmals sichtbar, welche Dimensionen diese Formation hatte. Unglaublich, dachte ich, denn im Durchmesser waren es wohl über 100 m. So etwas hatte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt. Schritt für Schritt wurde jetzt wieder der Sprung besprochen. Anstatt 5 Flugzeugteams waren es 14 Besatzungen, die Aufstellung nahmen. Unvorstellbar wie es allein schon aussehen musste, diese Maschinen alle in einem formierten Flug am Himmel zu sehen. Wieder wurde nachgestellt, wie es aussieht, wenn die Teams aus den Flugzeugen springen. Vom Absprung der ersten Springer bis zum Sprung des letzten Manns vergehen ungefähr 7 Sekunden. In dieser Zeit sind die ersten fast schon 200 m tiefer, und da das Flugzeug ja auch horizontale Strecke in dieser Zeit zurücklegt, auch entsprechend weit weg. Mit dieser Übung sollten nun vor allen Dingen die Wacker-Springer einen Eindruck bekommen, wo sie nach dem Verlassen des Flugzeuges die aufbauende Basis suchen und wie sie in ihren Sektor fliegen mussten.
Was jetzt kam war der wichtigste Teil für die Sicherheit bei diesem und den folgenden Sprüngen. Es ging um das Auflösen der Formation, und die Öffnungshöhen der Fallschirme. 300 Springer + 9 Videospringer brauchen mächtig viel Platz am Himmel. Mit einem sensationell ausgetüftelten Plan sollte dies realisiert werden. Wenn George aus der Mitte heraus in 2.100 m seinen Fallschirm öffnen würde, konnten dies alle sehen. Die erste Welle der äußeren Reihen fliegen weg, dann vier Sekunden später eine weitere Schirmöffnung und Welle zwei geht. Insgesamt gab es vier Wellen, die ihre Öffnungshöhen zwischen 690 m und 960 m staffeln mussten. Dies sollte sicherstellen, dass es sowohl vertikale, wie auch horizontale Distanzen zwischen den öffnenden Fallschirmen der einzelnen Wellen gab. Auch die Richtung in die alle einheitlich landen mussten wurde festgelegt. Letztendlich wurde die gesamte Mannschaft in 3 Gruppen eingeteilt, von denen jede ein separates Landegelände zugewiesen bekam. Damit war nun wirklich alles geklärt und festgelegt. Es gab keine Zweifel daran, dass hier wirklich kluge Köpfe an alles gedacht hatten, um für die Sicherheit der Springer zu sorgen. Nun lag es an jedem einzelnen von uns diesen Plan einzuhalten.
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