Mit dem ersten Sprung, bei dem ich mit meiner Helmkamera ein paar Springer filmte, hatte ich theoretisch den Kontinent Südamerika abgehakt. Natürlich hoffte ich das nicht, aber wer wusste, was noch alles passieren konnte. Nach meinem zweiten Sprung zum Beispiel war der Motor der Dornier 28 defekt und der Sprungbetrieb musste eingestellt werden. Leider war dies auch die Maschine, mit der ich übermorgen meinen Sprung in Bogota machen wollte. Nur optimistische Aussagen bekam ich auf die Frage "wird die Maschine wieder okay sein?". Schauen wir mal, was da so noch auf mich zu kommt.
Auf der Rückfahrt schoss mir erneut ein "alter" Gedanke in den Kopf. "Sollte mir hier in Kolumbien etwas passieren, dann nicht durch Kriminalität oder das Fallschirmspringen, sondern im mörderischen Straßenverkehr. Die fahren wie die Henker."
Mittwoch, 15. November 2000
Das hier erlebte in Worte zu fassen war fast nicht möglich. Wenn ich das so schrieb, dann konnte man mir das glauben. Gestern hatte ich also einen Sprung über Bogota gemacht. Leider nicht in das Gefängnis "La Modello", da dort noch immer über 1200 Personen / Besucher als Geiseln gefangen gehalten wurden. Auch in anderen Gefängnissen hielten die Unruhen an. Man hatte also einen Sprung in die Militär Artellerie-Schule organisiert. Morgens war ich zu Gast bei Radio Carracol, einem der beiden größten Radio und Fernsehsender in ganz Kolumbien, der aber in ganz Südamerika ausstrahlt wird. Über eine Stunde ging das Liveinterview und wie ich später erfuhr, haben sehr viele Leute die Sendung gehört.
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