Gegen 17.00 Uhr kehrten wir noch einmal nach "Bellavista" zurück. Das Team von PFI spielte Fußball gegen die Wärter, jedoch außerhalb des Hochsicherheitsbereiches. Während dieser Zeit hatte ich zum ersten Mal so richtig Zeit, den Tag und die Eindrücke Revue passieren zu lassen. Als ich die Wärter oben auf der Mauer ihre Runden drehen sah, stellte ich mir vor, wie es sich mit 42 Jahren Gefängnisstrafe leben lassen würde. Ich kam zu keiner annähernd passablen Lösung. Diese Männer, die ich heute kennen gelernt hatte, fanden und finden durch Jesus und das Wort Gottes in der Bibel, den Weg, diese Last zu tragen, so berichteten sie mir.
Da es ja nun keinen Sprung innerhalb eines Gefängnisses gab, versuchte man einen Sprung in der Innenstadt von Medellin zu organisieren. Auch hier gab es einen zivilen Fallschirmspringerclub, der bei der Durchführung und Organisation behilflich sein sollte. Ich wusste nicht, wie weit die Vorbereitungen waren, aber ich hoffte, dass alles klappen würde.
Beim Einschlafen musste ich immer wieder an "Bellavista", die Gefangenen und die Eindrücke denken, die ich mitgenommen hatte.
Donnerstag, 16.11.2000 Medellin / Kolumbien
Bereits um 7.30 Uhr sollte ein Interview mit einem Journalisten von "El Tiempo", der größten Zeitung in Kolumbien, im Haus von Lacides stattfinden. Da dies kolumbianische Zeit war, tauchte der Reporter kurz nach 8.00 Uhr auf. Das ist hier eben so, und man konnte es nicht ändern. Fast eine Stunde dauerte das Gespräch, und es sollte am nächsten Tag, dem Tag des großen Südamerika-Sprunges, ein großer Bereicht erscheinen. Da wir später wieder in "Bellavista" sein würden, sollte dort ein Fotograf hinkommen, der ein Bild von mir im Gefängnis machen wollte.
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